Donnerstag, 2. April 2020

# Risikiogruppe

Auf der Straße wenig Verkehr, kaum Menschen, keine Alten beim Einkaufen. Keiner unterwegs. Keine lachenden Jugendlichen in Gruppen. Die Geschäfte, Imbisse und Kioske geschlossen. Stiller ist es.
Sonntagnachmittag in einer Kleinstadt die Luft an der Kreuzung Ecke Badstraße hinter Gesundbrunnen nicht nur sauber sondern rein..

Wie geht es dir?, erkundigen sich die Freunde. Bist du gut versorgt? Bin ich danke, ja. Mit der Frage sorgen sie sich, ob der Assistenzdienst da ist wie immer. Ja, sind sie. Ich bin versorgt.
Seit Corona hat sich kaum etwas geändert bei mir. Erstaunt blicke ich auf das Leben da draußen. Ausgebremst. Alle. Das kenne ich.
Willkommen in meiner Welt.

Mein Alltag funktioniert gut, alles wie sonst, nur gedämpfter. Die gewohnte Organisiererei, dass alles läuft, wenige der vielen üblichen medizinischen Termine: der Gang zur Physiotherapie mein Kontakt zur Außenwelt. Viel zuhause war ich aus gesundheitlichen Gründen oft genug. Doch im Moment erscheint alles irreal. Glaube mich im Film.
Ein Science Fiction mit Killervirus.

Die tödliche Infektion gibt es auf der ganzen Welt. Sie ist nicht mehr irgendwo weit weg. China, Afrika… Nein sie ist hier, in Europa. Katastrophale Bilder. Notstand. In Italien und nun auch Spanien sterben Tausende an Lungenentzündung.
Die Gefahr: niedliche runde Kugeln mit rosa Klobürsten-Pomps.

Sollte ich mehr besorgt sein?! Bin in der Gruppe.